Mülleimer für Pfandsammler
Beschreibung
Ringe für Pfandgut an Mülleimern
Nicht nur in öffentlichen Grünanlagen sondern auch in den Mülleimern selbst suchen Bedürftige oft nach Pfandflaschen, um diese gegen Geld einzutauschen. In vielen Orten wird oder wurde daher darüber diskutiert, diese Sammeltätigkeit menschenwürdiger zu machen. Lösungsansätze sind dabei, um bestehende öffentliche Abfallbehälter Ringe zu hängen, in die die Bürger Pfandflaschen, die sie vielleicht zu faul sind einzutauschen, von außen hineinstecken, statt in den dreckigen Müll zu werfen. Andere Ansätze wollten ganze Flaschensammelbehälter aufstellen, in die die wertvollen Flaschen eingeworfen werden können, damit sie so vorsortiert von den Bedürftigen möglichst frei von anderem Abfall eingesammelt werden können.
Wir haben u.a. für unseren Großvolumen-Abfallbehälter Matrix für Feldversuche aus Edelstahl eine anhängbare Steckbox für Flaschen entwickelt.
Gut gemeint kommt oft nicht an
Leider scheitert das gut gemeinte Projekt aus der Erfahrung unserer Stadtreinigungskundschaft in verschiedenen Städten daran:
1. dass offen abgestellte Flaschen meist durch die enthaltene Restflüssigkeit Bienen und andere Insekten und Tiere anlocken
2. dass offen abgestellte Flaschen als optisch störend empfunden werden und nicht dem mit der öffentlichen Müllsammlung beabsichtigten sauberen Stadtbild entsprechen
3. dass - und dies ist ein ganz wesentlicher Punkt - mit dem Heraufsetzen der Menschenwürde durch ein Herabsetzen der Ekelhürde ganz andere Zielgruppen als beabsichtigt die werthaltigen Pfandflaschen abräumen statt sie den wirklich Bedürftigen zu überlassen; so konnte bei Feldversuchen beobachtet werden, dass regelmäßig auch Schüler und Studenten die angehängten Flaschen zu Geld machten oder sicherlich sozial Schwache, die aber sonst noch einen zu großen Ekel empfunden hätten, in den Müll zu greifen;
4. dass bei separarten Sammelbehältern ein bekanntes Recyclingproblem der Sortenreinheit auftritt: neben den Pfandflschen werden auch anderer Müll sowie vermehrt Glasflaschen eingeworfen, die durch ihr Zerbrechen dann zum Verletzungsrisiko für Pfandsammler werden.
In Summe der Erfahrungen ist insbesondere festzuhalten, dass es sehr wünschenswert wäre, dass die Bedürftigen nicht mehr im Müll wühlen und suchen müssten, sondern würdiger an den von anderen achtlos oder gleichgültig hinterlassenen Wertstoff kommen. Wenn dies aber ohne die Hürde des Kontakts mit dem abstoßenden und dreckigen Abfall geschieht, greifen andere zu und entziehen so denen, den man eigentlich aus sozialen Motiven helfen wollte, genau diese Einkommensmöglichkeit.
Lösung gefunden!
Der PfandTower schafft einen schönen und sicheren "Pfandplatz"
Der neuartige PfandTower beantwortet diese Herausforderungen durch einen geschlossenen zylindrischen Körper, der ein verstecktes Stapeln des Pfandguts erlaubt: Der PfandTower fügt sich ganz schlank und unauffällig ins Stadtbild ein. Die Flaschen im Innern verbirgt der PfandTower, so dass sie vor selektiver Herausnahme z.B. durch Schüler:innen besser geschützt sind. Der wertvolle Inhalt wird für die bedürftigen Pfandsammler:innen aufbewahrt. Ein Mehraufwand für Stadtreiniger kann vermieden werden, da nur eine einzelne Öffnung besteht, die auch immer belegt ist. Anderer Müll kann also nicht einfach eingeworfen werden.
Beim Design des PfandTowers werden die Pfandflaschen durch eine seitliche Öffnung am unteren Ende nach oben in ein Rohr geschoben. Da das Rohr unten mit einer Aufstellfläche abschließt, rutschen die Flaschen nicht von selbst wieder heraus, sondern müssen vom Sammler oder der Sammlerin einzeln entnommen werden. Dabei rutschen die oberen Flaschen entsprechend um eine Position nach unten. Wichtig ist, dass Bürger:innen beim Einführen des eigenen Pfandguts nicht die Flasche des Vorgängers anfassen muss; vielmehr schiebt er mit dem Flaschenhals den Boden der Vorgänger-Flasche nach oben und stellt so berührungslos seine Pfandflasche darunter. Die Aufstellfläche im Boden des Rohres weist extra eine passende Aussparung zum Einfädeln des Flaschenhalses auf. Beim Entnehmen sorgt die Schwerkraft dafür, dass die oberen Flaschen sanft nachrutschen. Zusätzlich ist als Puffer eine Polymerplatte eingesetzt, die bei mutwilligem zu-schnell-nach-unten-Entnehmen, einen harten Aufschlag und einen Möglichen Schaden an Glasflaschen vermeiden kann.
Vorurteil "Pfandsammel-Lösungen würden nicht genutzt" ist falsch
Für eine hohe Akzeptanz und Beschickung durch die Bürger:innen empfiehlt es sich, die Einführung der PfandTower durch erklärende Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen Presse und im Lokalradio zu begleiten. Vielfach können die Sozialausschüsse der Stadt auch durch Kontaktaufnahme zu Service-Clubs wie Rotary oder Lions Spender für die Anschaffung finden.
Eine Herausforderung für die Stadtreinigenden ist nämlich oftmals, dass sie aus ihrem Beitragsaufkommen nicht berechtigt sind Anschaffungen zu tätigen, die Nichtbeitragszahlenden zu Gute kommt. Neben der Spendenfinanzierung ist es daher oft auch der Sozialausschuss der Stadt, der über den Stadtrat ein eigenes Budget dafür erwirkt.