Betonbank Concreta

Bundesgartenschau Koblenz 2011 - Concreta

Sitzbank Concreta 480 cm Langbank aus Beton
Beschreibung

Bundesgartenschau Koblenz 2011 - Concreta

Koblenz war einer der Sehnsuchtsorte der Deutschen, als der Tourismus noch Fremdenverkehr hieß. Koblenz ist eine der ältesten Städte Deutschlands, am Deutschen Eck fließt die Mosel in den Rhein, am Konrad-Adenauer-Ufer legen alle Schiffe an, schräg gegenüber liegt die Festung Ehrenbreitstein. Doch vor allem die Uferpromenade war mit der zeit in die Jahre gekommen, die Übernachtungszahlen gingen zurück. Koblenz hing wie so vielen Städten entlang des Mittelrheins, der gediegene Charme der 70er-Jahre nach. 

Der Auf- und Umbruch begann, als die Stadt den Zuschlag für die Bundesgartenschau 2011 bekam. Den Wettbewerb für das Gesamtkonzept gewann Stephan Lenzen, Inhaber des Büros RMP Landschaftsarchitekten aus Bonn. Die vordringlichste Aufgabe: das Konrad-Adenauer-Ufer aufzuwerten. Stephan Lenzen gabe dem Gelände vor allem eine neue Struktur, verwendete einheitliche und robuste Materialien und verbesserte den Zugang zu Rhein und Mosel.

Die Promenade teilt sich heute in drei lineare Abschnitte. Im oberen, zur Stadt gewandten, befinden sich die Verkehrswege, im mittleren die neu gestalten Baumreihen mit Ruhebereichen sowie den Funktionsgebäuden der Schiffsanleger. Der untere Teil am Fluss ist durchgängig als Flaniermeile den Fußgängern vorbehalten. Zudem erhielten die zahlreichen Kleinarchitekturen an der Proemande wie Kioske und Toiletten ein einheitliches Erscheinungsbild.

Markanter Teil der Rheinpromenade sind die „Rheinstufen“. Stadträumlich liegt dort der Endpunkt der neuen Achse ausgehend von der Innenstadt über das Schloss bis zum Rhein sowie der Gegenpol zum Deutschen Eck. Der neugestaltete Rheinboulevard Konrad-Adenauer-Ufer besteht hauptsächlich aus Grauwacke, einem regionalen Naturstein. Für die vorhandenen Platanen, die das Ufer säumen, wurden Felder in der Promenade ausgespart und mit wassergebundener Wegedecke befestigt - die Felder und vor allem deren Einfassungen wurden zu einem zentralen Entwurfsdetail. Dank einer Breite von 80 cm ließen sich Ausstattungselemente wie Lampen, Abfallbehälter und Bänke direkt in die Einfassungen integrieren. Gleiches gilt für Abdeckplatten der Ufermauer - das Geländer wurde in sie eingebunden. Die Einfassung
erscheint dabei als wiederkehrendes Element. Verwendet wurden Winkelelemente, Radien- und Rampensteine.

Da das Konrad-Adenauer-Ufer regelmäßig überflutet wird, sollte auch das Mobiliar robust gestaltet sein. Das Material Beton eignet sich dafür besonders. Stephan Lenzen entwickelte dazu gemeinsam mit uns die Betonbank Concreta: eine massive, fast skulptural anmutende Sitzbank aus Beton mit eingelassenen Sitzmulden. Die Breite der Bank von 80 Zentimeter orientiert sich dabei an den Aussparungen des Grauwackenbelags um die Platanen. Ziel von Stephan Lenzen war es, die Bänke in der Flucht einheitlich wirken zu lassen. Deshalb verzichtete er auf Rückenlehnen. Stattdessen entwickelt er Sitzmulden, die nach hinten abfallen und so ein bequemes Sitzen ermöglichen. Das Material Beton wiederum findet sich in Form der Schleppstufen am Ende der Promenade und im unmittelbaren Uferbereich direkt am Wasser.

Trotz anfänglicher Skepsis ob der Ausmaße der Bänke erwies sich die Entscheidung später als richtig. Klassische Parkbänke hätten auf der nach dem Umbau aufgeräumten Promenade sehr verloren gewirkt. Breite und Höhe der Bänke führen dazu, dass sich die Menschen auch auf die Bank setzen, die Sitzmulde nutzen ehre jene, die sich etwas länger auszuruhen wollen.

Mittlerweile steht Concreta auch in Aachen.

 

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Aufgabe war es, kubische Betonbänke mit sitzbequemen Holzeinlassungen zu entwickeln. Dabei war es wichtig, dass die Betonoberfläche und -struktur den übrigen Betonelementen für Stufen und Wegekanten entsprechen.

Bei der Kombination von Holz mit Beton sind Besonderheiten zu beachten: Wir verwenden wir eine Holzart, die keine wasserlöslichen Holzinhaltsstoffe enthält. Denn solche könnten durch Regen ausgewaschen werden. Dies wird dann häufig als "Ausbluten" bezeichnet. Die Auswaschungen wie sie z.B. bei Eiche sehr bekannt sind bilden auf der Oberfläche angrenzender Bauteile unerwünschte Verfärbungen, die sich nur schwer oder gar nicht entfernen lassen. Auch bei Verwendung einer Holzart, die von Natur aus nicht ausblutet, bleibt ein Restrisiko, wenn der verwendete Holzstamm in seiner Wachstumphase zu sehr unter besonders intensiver Hitze- und Trockenperioden leiden musste. Derartige Bedingungen können in Ausnahmefällen zur Bildung wasserlöslicher Holzinhaltsstoffe beitragen. Daher haben wir als zusätzlichen Schutz vor Beton-Verfärbungen unter dem Sitz gezielt eine Zwangsführung für ablaufendes Regenwasser eingebaut. Es wird vermieden, dass im sichtbaren Betonbereich Wasser über das Holz herunterfließen kann.

Ein wichtiges Detail für eine langfristig schöne Gestaltung wie wir finden.

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